Armina Hatic ist eine Künstlerin, die sich in keine Schublade stecken lässt. Die Bandbreite ihrer Arbeiten gleicht einer endlosen Spielfläche der Kunst. Was ihre Arbeiten verbindet, ist ein hoher Qualitätslevel. Skulptur, Malerei, Zeichnung, Foto, Installation – bei Armina Hatic ergibt sich die Disziplin oder die Technik nach dem, was die künstlerische Aussage am besten transportiert. Sie muss kein Thema suchen die Themen drängen sich ihr auf. Man könnte auch sagen, sie sieht Kunst in Dingen, die andere übersehen. Das ist das, was die Künstlerin auszeichnet: in Alltäglichem eine Geschichte zu sehen und diese in eine künstlerische, meist gesellschaftskritische Sprache zu übersetzen.
Armina Hatic fliegt. Ihre Sicht auf die Welt ist vergleichbar mit jener einer Vogelperspektive. Jede zwischenmenschliche Begegnung hinterlässt eine Spur und diese Spuren prägen ihrer Arbeiten. In der Malerei entwickelte sie eine Technik, mit der sie diese transparenten Lebensspuren in großer gestische Malerei auf Papier und Leinwand schichtet. Sie schafft es, Harmonie mit erzählender Dramatik in einer Form zu bündeln, die uns hineinzieht, mitreißt, mitfühlen lässt und berührt. Anhand von Schaumstoff- Reliefs gibt sie der Malerei Räumlichkeit. Aber das genügt ihr immer noch nicht: mit erheblichem körperlichen Einsatz bringt sie zudem noch meterhohe-, von Hand gebogene Metallobjekte in ihre Arbeit ein- eine Anstrengung, welche sie auch noch körperlich erschöpft. Armina Hatic findet so immer neue Wege, Materialien und Techniken, um ihre Sicht auf die Welt und alles, was uns umgibt, in Kunst umzusetzen: kritisch, heiter, oft politisch und immer überzeugend konfrontiert sie uns mit ihrer Sichtweise auf gesellschaftliche-, politische- und zwischenmenschliche Phänomene. Sie verfolgt also mit höchster Konsequenz den Weg, den sie einmal beschritten hat und geht diesen stetig weiter.
Wir dürfen sehr gespannt sein, zu welchen künstlerischen Überlegungen und Lösungen sie dieser Weg noch führen wird.
︎ ALBERT ART TALKS | Podcast